Rosenwirt

Gasthaus Seidl

Das Grundstück, auf dem heute der Gasthof Rosenwirt der Familie Seidl steht, war ursprünglich im Besitz der Herrschaft Waldegg (Urb. Nr.369).

Der aus dem Schmiedgrund stammende Besitz kam 1883 durch Tausch in den Besitz der Familie Birchbauer und 1903 an Josef Kindler.

Im November 1916, also vor hundert Jahren, kauften Ludwig und Anna Reischl den Grund, der 1948 an Josef und Maria Seidl überging. Anfänglich wurden eine Bäckerei und ein Gemischtwarenladen mit angeschlossener Landwirtschaft betrieben. Bald schon kam der Gastbetrieb dazu. Sogar einen eigenen Weingarten gab es in Schichenau, der heute wieder bewaldet ist. Auch ein Eiskeller, in dem für die Warenkühlung Natureis gelagert war, gab es unter den Gesinderäumen.

Nach einem Brand im Jahre 1952 wurde das neue Gasthaus aufgebaut, das auch einen Kinosaal besaß. Das von den St. Stefanern gerne besuchte Kino hatte sowohl einen Ausgang in Richtung Westen, aber auch nach Norden.

Lange Jahre war auch das Kühlhaus (mit vermieteten Kühlfächern) im Haus Seidl untergebracht, da es ja noch keine Haushaltskühlschränke gab. Die Mieter eines Kühlfaches brachten ihr Produkte zum Einfrieren ins Kühlhaus und holten sie dann bei Bedarf  dort.

1954, anlässlich der Markterhebungsfeier, bekam der Gasthof den Beinamen „Rosenwirt“.

Nachdem der Kinobesuch, wegen der Möglichkeit zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen, immer weniger wurde, entschlossen sich Walter und Regina Seidl zu einem Umbau der Gasträume im Jahre 1973/74. Aus dem Kinosaal wurde ein Speisesaal. Auch 10 Fremdenzimmer (mit 20 Betten) kamen zum Gastbetrieb dazu!

Nach dem frühen Tod von Walter Seidl nahm die Witwe Regina Seidl 1977/78 wieder einen notwendigen Umbau vor.

Die Neugestaltung der Gasträume erfolgte 1991.

Seit 1. Jänner 2001 wird der Betrieb von Gernot und Sonja Seidl in vierter Generation geführt. Im Gasthof stehen in 6 Räumen unterschiedlicher Größe insgesamt 180 Sitzplätze zur Verfügung In 8 Zimmern besteht noch bei 15 Betten die Möglichkeit für Nächtigungen.

Interessant ist, dass aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia noch eine gültige Konzession für einen Schlossereibetrieb vorhanden ist.